Tsuge

Im Jahre 1936 begann der Firmengründer Kyoichiro Tsuge mit der Produktion von Zigarettenspitzen aus Elfenbein. Kurz nach dem Weltkrieg, als die amerikanischen Besatzer die Pfeife in Japan popular machten, begann Tsuge die Produktion um Pfeifen zu erweitern. In den frühen 70er Jahren entsandte er einige seiner talentiersten Handwerker um sich in den Werkstätten von Sixten Ivarson und Jargen Larsen das Wissen zur Fertigung von Freehandpfeifen anzueignen. Bereits in den frühen 80er Jahren wurden die handgemachten “Ikebanas“ auch erfolgreich im Ausland vertrieben. Bis heute genießen diese Pfeifen in Sammlerkreisen Kultstatus. Sie sind ausgesprochen rar und begehrt. Die Topstücke erzielen Preise im fünfstelligen Bereich. Neben den Freehandstücken produziert Tsuge auch Serienpfeifen. Besonders schön sind hierbei die Pfeifen mit dem begehrten japanischen Bambus. 

1950 begann Kazuhiro "Kaz" Fukada im Alter von 15 Jahren seine Arbeit in der Tsuge Pfeifenfabrik - Der Krieg war gerade vorbei. Das Stadtzentrum Tokyos war jeher für seine Kunsthandwerksindustrie berühmt, hier is Kaz aufgewachsen und gleich nach der High School in die Fußstapfen seines Vaters getreten, welcher ebenfalls für Tsuge arbeitete.

Während seiner Ausbildung lernte er zuerst aus der Bruyere Knolle grobe Formen zu fertigen. Es dauerte nicht lange bis sein Talent erkannt wurde und er in die Abteilung versetzt wurde die aus diesen groben Formen schliesslich eine Pfeife formt. Für fast 30 Jahre hat Kaz alle Billiard und Bent Shapes gefertigt, vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt. Fast 100 Handwerker arbeiteten damals in der Tsuge Pfeifenfabrik, aber schon bald wurde Kaz zur "Nummer 1". In dieser langen Zeit in der er ausschliesslich klassische Formen herstellte wurde seine Kunstfertigkeit immer besser. Während des Vietnam Krieges war die Nachfrage nach Tsuge Pfeifen auf einem Höhepunkt angelangt und die Fabrik produzierte mit voller Auslastung. Auch Kaz arbeitete in dieser Zeit sehr hart und perfektionierte sein meisterhaftes Können.

Eines Tages wurde er von seinem Chef nach Dänemark ausgesandt um die Kunst der dänischen Pfeifenmacher zu lernen. Das war 1977 und Kaz war 42, er hatte noch niemals Japan verlassen. Er besuchte einen wahren Meister, Sixten Ivarsson, und Sixten war gleich begeistert vom Können des Japaners - er hatte noch nie jemanden mit einer solchen Geschwindigkeit und Präzision eine Pfeife schnitzen sehen. Kaz lernte schnell und absorbierte den Dänischen Stil und die Formen wie ein trockener Schwamm den man in Wasser wirft. 1978 besuchte Kaz die Werkstatt von Jorgen Larsen, der für Sixten arbeitete und dann die Führung der Stanwell Pfeifenfabrik übernahm. Dort verfeinerte er sein Können nochmals, und sobald er wieder in seiner Heimat war begann er seine eigenen Tsuge Pfeifen im dänischen Stil zu fertigen.
Schon kurz darauf brachte Sab Tsuge, der jüngste Sohn der Tsuge Familie und Verkaufsmanager der Firma, die ersten beiden von Kaz Pfeifen im dänischen Stil mit zu einer Messe in die USA und sie wurden sofort verkauft... Der Rest ist Geschichte!

Und übrigens: Eigentlich sollten Tsuge Freehand Pfeifen nach dem ersten Japanischen Kaiser Jimmu (Gin-Moo gesprochen) benannt werden. Im folgenden Jahr hätte die Serie dann den Namen des nächsten Kaisers in der Dynastie getragen, so hätte man bei jeder Pfeife das Produktionsjahr am Namen erkannt. Zur leichteren Verständlichkeit auf dem internationalen Markt entschied man sich letzendlich allerdings für den Namen "Ikebana", den Namen für das traditionelle japanische Blumenarrangement.

 
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